In einer permanent alarmbereiten Welt lebt Middle-Sister und versucht, nicht aufzufallen. Stets in einem Buch lesend, blendet sie das Geschehen um sich herum aus. Doch plötzlich taucht der Milchmann auf. Ein Mann, der alles über sie zu wissen scheint und ständig in ihrer Nähe ist. Auf einmal steht Middle-Sister im Fokus der Gemeinschaft und Gerüchte über sie und den Milchmann machen die Runde. 

Die Autorin Anna Burns wurde 1962 in Belfast geboren. Der Nordirlandkonflikt, der ab dem Ende der 60er Jahre auch in Belfast wütete, bestimmte ihre Kindheit und Jugend. Ihre Erfahrungen verarbeitete sie in ihrem Roman „Milkman“, wobei alle Namen und Orte anonymisiert sind, sodass die Geschichte rund um Middle-Sister zwar auf die Ereignisse des Konflikts verweist, gleichzeitig aber stellvertretend für andere totalitäre Systeme stehen kann. Feinbilder manifestieren sich scheinbar grundlos und nur in der Differenz zur eigenen Lebensrealität, es gibt keine konkreten Anlässe für die blutigen Auseinandersetzungen, außer den seit Jahren zementierten Hass gegen „die da auf der anderen Seite der See“.
Ein Theater- und Chorprojekt mit jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren. 
Regie: Frieda Lange
Komposition: Leon Zmelty
Chorleitung: Leon Zmelty
Dramaturgie: Hannah Spielvogel
Kostüme: Trisha Jung, Meret Zürcher
Kostümassitenz: Sara Bentivogli, Duc-Thu Mach
Mit: Emilie Karlotta Rentsch, Yannick Gut, Katharina Veit, Vanessa Zorn, Clemens Wolff, Luca Manuel Krebs Mbiene, Marie Fey, Linda Celine Bichlmeier, Chiara Linzenmeier, Jan Maria Graf, Emma Naik, Yannick Ong, Romy Scheida


aufgeführt in der Dreifaltigkeitskirche Hamburg-Harburg

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